Vereinsgeschichte

Zur Vereinsgeschichte

Zweistöckige Galerieholländermühle „Rosa“ mit Windrose und Segelflügeln. Erbaut im Jahre 1869. Mühlenbauer Carl Friedrich Trahn (1806-1888)

Als im Jahre 1977 der Abbruch der Gettorfer Windmühle praktisch beschlossene Sache war, fand sich auf Anregung des seinerzeitigen Bürgermeisters, Dr. Stegemann, eine Bürgerinitiative zusammen, um die Windmühle vor der Spitzhacke zu retten.

Gab es bis 1873 noch 15 Windmühlen und bis 1933 noch 5 Windmühlen im Raum Dänischer Wohld, war die Gettorfer Holländer Zwickstellmühle als einzige übriggeblieben. Es galt also, diese Mühle unbedingt zu erhalten mit ihrem ortsprägenden Charakter.

Die Gründungsversammlung des Fördervereins zur Erhaltung der Gettorfer Mühle e.V. erfolgte am 14.11.1977. Der Anklang in der Gettorfer Bevölkerung war groß. Der Mitgliederbestand wuchs im Laufe der Jahre auf über 100 Mitglieder an. Mit Hilfe der Mitgliedsbeiträge, Spenden, Zuschüssen und viel Eigenleistungen gelang es, im Laufe der Jahre 1977 – 1984, die Mühle sowohl äußerlich als auch innerlich zu sanieren und teilweise zu restaurieren. Der Gesamtaufwand für die Sanierung und Restaurierung betrug 200.000 DM, hiervon brachte der Verein in Barmitteln 131.000 DM auf. Ein nicht unerheblicher Teil der Arbeiten wurde allerdings auch zusätzlich durch Eigenleistungen der Vereinsmitglieder erbracht. Die Mühle erhielt wieder ihre Flügel. Die Galerie wurde restauriert, das Dach saniert sowie sämtliche Hölzer des Mühlenkörpers. Es wurden Böden und Treppen eingezogen, so dass sämtliche Stockwerke der Mühle genutzt werden konnten. Während sich im Erdgeschoss und dem daran harmonisch und unauffällig angefügten Anbau eine Bücherei befindet, bilden die Geschosse darüber einen Versammlungsraum, der Dichterlesungen, Ausstellungen und Musikveranstaltungen dient, sowie Räumlichkeiten für das Archiv und Heimatmuseum. Bei der gesamten Sanierung der Mühle wurde in vorbildlicher Weise der ursprüngliche Charakter gewahrt und dennoch Zwecken der Allgemeinheit im kulturellen Bereich zugeführt.

Es sei an dieser Stelle nochmals hervorgehoben, dass es allein Verdienst des aus einer Bürgerinitiative hervorgegangenen Förderverein zur Erhaltung der Gettorfer Mühle e.V. ist, dass die Mühle heute noch erhalten ist und der Öffentlichkeit zur Verfügung steht und vor allem auch entscheidend das Gettorfer Ortsbild prägt.

Nachdem die Mühle restauriert und am 27.10.1984 der Gemeinde Gettorf vom Verein wieder übergeben wurde, stellte sich für die Vereinsmitglieder die Frage, ob sich der Verein nun auflösen sollte. Auf der Jahreshauptversammlung am 27.10.1984 kam man jedoch einhellig zu der Auffassung, dass so viel guter Wille und Initiative der Mitglieder des Vereins auch weiterhin der Gemeinde Gettorf und der Allgemeinheit zugutekommen sollte. Es galt darauf hinzuwirken und dazu beizutragen, das ortsbildprägende alte Bausubstanz nach Möglichkeit erhalten blieb und auch sonst Einfluss zu nehmen auf die Sanierung des Gettorfer Ortsbildes, einschließlich des Grünbereichs.

In Anlehnung an den bereits 1879 gegründeten sehr verdienstvollen „Verschönerungsverein Gettorf“, benannte sich der Förderverein zur Erhaltung der Gettorfer Mühle e.V. auf seiner Jahreshauptversammlung vom 27.10.1984 in „Mühlen- und Verschönerungsverein Gettorf e.V. um, mit einer entsprechenden Erweiterung der Zwecke und Ziele des Vereins in seiner Satzung.

Bereits 1988 trat der Verein an die Gemeinde Gettorf mit dem Ziel heran, das sogenannte „Bööter-Huses“, in der Teichstraße 3, dem Verein zur Sanierung und Restaurierung zu überlassen. In dem Haus sollte nach Vorstellung des Vereins das Gemeindemuseum und Archiv untergebracht werden. Die Höhe der damaligen Sanierungskosten von rd. 360.000 DM ließen sich leider nicht finanzieren, so dass dieses Vorhaben nicht umgesetzt werden konnte.

Glückliche Umstände ergaben 1995, dass das Müllerhaus der Familien Söhl/Hagen, direkt neben der Gettorfer Windmühle, von der Gemeinde Gettorf erworben wurde. Der Gedanke, hier das Heimatmuseum unterzubringen, wurde sehr schnell geboren. Nach einigen Verhandlungen mit der Gemeinde Gettorf stellte diese das Gebäude für die Einrichtung eines Heimatmuseums bereit. Der Windmühlen- und Verschönerungsverein Gettorf e.V. erklärte sich bereit, das Heimatmuseum in den neuen Räumlichkeiten des Gebäudes einzurichten und dieses zu betreiben. Der Satzungszweck wurde im Rahmen einer Jahreshauptversammlung erneut angepasst und erweitert.

Aus der gültigen Satzung ergeben sich folgende Vereinszwecke:

  • Die Mühle in Gettorf, angelehnt an ihren ursprünglichen Zustand, wiederherzustellen und sodann dafür Sorge zu tragen, dass die Erhaltung der Windmühle gewährleistet bleibt.
  • Verschönerung Gettorfs in jeder Richtung.
  • Förderung des Kulturgutes in der Gemeinde Gettorf einschließlich der Einrichtung und Förderung des Heimatmuseums in Gettorf und Übernahme der Trägerschaft über ein solches Museum.